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Wintertage


Es war einmal wieder ein Winter, der so war wie kein anderer, auch wenn wieder Schnee lag
und es bitter kalt war, war dieser doch anders. Normal eben!
Doch in diesen Jahr sollte für einige sich vieles ändern. Als die Schneedecke schon seit Tagen
an Masse gewann und es jede Nacht kälter wurde, als die Nacht davor, wo jeder ohne die notwendige Wärme,
letztendlich erfror, legte eine alte Dame, wie jedes Jahr in der Winterzeit, etwas Futter vor ihr Fenster.
Und wie jedes Jahr kamen die Vögel und nutzten diese Futterquelle.
Die alte Dame saß dann immer neben ihrem Ofen, auf ihrem mit Schaffell bezogenen Sessel und schaute den Vögeln zu,
wie sie jedes einzelne Korn, was die alte Dame für sie hingelegt hatte, aufpickten.
Wenn dann alle Vögel wieder fortgeflogen waren, wartete die alte Dame noch eine Weile,
um sich dann langsam aus ihrem mit Schaffell überzogen Sessel zu erheben, um, nachdem sie dieses geschafft hatte,
sich vorsichtig in ihr Schlafzimmer zu begeben.
Die alte Dame musste dieses sehr langsam und vorsichtig tun, denn sie war mittlerweile, schon sehr alt
und auch nicht mehr so rüstig wie früher. Doch sie wusste, dass sie nochmal musste.
Sie musste nämlich nochmal eine kleine Handvoll Körner holen.
Eine kleine Handvoll Körner für ihren Liebling, für ihre Amsel.
Es war eine sehr schöne Amsel, mit einem wunderbar schwarz leuchtenden Gefieder.
Diese Amsel kam immer etwas später als die anderen Vögel, doch sie kam jedes Jahr immer wieder
und auch jedes Jahr immer etwas später als die anderen.
Jedesmal wenn die wunderschöne Amsel kam, sang sie auch jedesmal ein wunderschönes Lied.
Nun ging die alte Dame also wieder langsam und vorsichtig in ihr Schlafzimmer
und dann langsam und vorsichtig zurück in die Stube.
In der Stube angekommen, ging sie zu ihrem mit Eissternen belegtem Fenster,
öffnete dieses und legte eine kleine Handvoll Körner auf ihr Fensterbrett.
Danach schloss die alte Dame wieder das Fenster und ging zu ihrem mit Schaffell überzogen Sessel, der neben den Ofen stand,
um sich dann behutsam auf ihm nieder zu lassen. Nun wartete die alte Dame und sie brauchte auch nicht lange zu warten,
da kam schon ihre Amsel angeflogen. Die Amsel setzte sich auf das Fensterbrett, pickte die Körner auf und sang das Lied.
Die Tage vergingen und jeden Tag machte die alte Dame das selbe, fütterte die Vögel,
holte noch eine kleine Handvoll Körner für ihre Amsel und freute sich, wenn die Amsel wieder ihr Lied zwitscherte.
Als nun eines Tages,die alte Dame hatte wieder den Vögeln Futter gegeben und schaute auch wieder zu,
wie sie jedes einzelne Korn aufpickten, wollte sie sich wohl wieder erheben, doch sie blieb sitzen.
Die anderen Vögel waren schon weggeflogen, kam die wunderschöne Amsel, mit ihrem schwarz leuchtenden Gefieder wieder
und wieder später als die anderen Vögel.
Doch was war passiert? Nicht ein Korn lag mehr da? Die Amsel suchte und suchte, aber sich fand nichts.
Hatte die alte Dame die wunderschöne Amsel vergessen?
Die Amsel, die jedes Jahr im Winter und jedesmal etwas später als die andren Vögel kam, wusste nicht, was sie tun sollte,
konnte sie sich doch immer darauf verlassen, dass die alte Dame immer eine kleine Handvoll Körner für sie hinlegte.
Die wunderschöne schwarz leuchtend gefiederte Amsel dachte sich wohl, dass sie einfach nur singen müsste
und die alte Dame würde kommen, um ihr wie immer eine kleine Handvoll Körner auf Fensterbrett zu legen. Und sang.
So sang die Amsel wieder ihr Lied und dieses Mal so laut, wie sie konnte und auch schöner als je zuvor - stundenlang.
Es war mittlerweile Weihnachten und aus der Umgebung kamen Bekannte der alten Dame zu Besuch.
Da die alte Dame schon sehr alt war und auch nicht mehr so rüstig, hatte sie einen Schlüssel für ihre Wohnungstür
unter einen Blumentopf gelegt. Somit konnte der Besuch die alte Dame besuchen, ohne dass sie sich bewegen musste.
Als der Besuch in die kalte Stube trat, sahen sie dort die alte Dame in ihren neben dem Ofen stehenden,
mit Schaffell bezogen Sessel sitzen und sie sahen auch die Amsel, die auf dem Fensterbrett lag.
Beide waren tot.



Autor: Eddie
Geschrieben am: 05.01.2004